Pride & Prejudice: über Vorurteil

Guten Morgen allesamt! Gestern war ich auf dem deutsch-amerikanischen Freundschaftsfest, das zurzeit in Wiesbaden stattfindet. Auch wenn alle Besucher beiden Kulturen positiv gegenüber eingestellt waren, ließ sich das ein oder andere Augenrollen nicht vermeiden. Vorurteile waren nicht nur allgegenwärtig, das Feuer wurde auch noch geschürt, indem sie sich wieder und wieder bestätigten. Rundliche englisch-sprechende Eltern, die ihren Kindern fettige Pommes, Zuckerwatte und reichlich Softgetränke kauften … Pride & Prejudice: über Vorurteil weiterlesen

Pride & Prejudice: über Stolz

pride and prejudice

Wie der Name des Buches leicht erkennen lässt, spielt die, meist nicht mit positiven Assoziationen verbundene, Eigenschaft Stolz eine nicht unwesentliche Rolle in der Geschichte.

 

„‚His pride,‘ said Miss Lucas, ‚does not offend me so much as pride often does, because there is an excuse for it. One cannot wonder that so very fine a young man, with family, fortune, everything in his favour, should think highly of himself. If I may so express it, he has a right to be proud.'“

Wie unschwer erkennbar ist, hat Mr. Darcy’s Auftreten unterschiedlichsten Eindruck auf die jungen Damen in Hertfordshire gemacht. Elizabeth ist von seiner arroganten Art zunächst angewidert. Charlotte hingegen empfindet, dass er das Recht hat stolz (hier wohl eher arrogant) zu sein, weil er gut aussieht, aus einer überaus wohlhabenden Familie kommt und obendrauf wohl dazu erzogen wurde, stolz zu sein. Ganz anders als Mr. Collins, der sich selbst für viel wichtiger hält als er ist:

„A fortunate chance had recommended him to Lady Catherine de Bourgh when the living of Hunsford was vacant; and the respect which he felt for her high rank, and his veneration for her as his patroness, mingling with a very good opinion of himself, of his authority as a clergyman, and his right as a rector, made him altogether a mixture of pride and obsequiousness, self-importance and humility.“ „Pride & Prejudice: über Stolz“ weiterlesen

Pride & Prejudice: über Heirat

Hallo, ihr Lieben!

Ich hatte euch mehr zum Thema Stolz & Vorurteil von Jane Austen versprochen, welches ich erst kürzlich beendet habe. Dieses Buch strotzt nur so von großartigen, inspirierenden und einen höchst nachdenklich stimmenden Zitaten und hat mich auch deshalb absolut in seinen Bann gezogen.

Aus unserer heutigen Sicht wird das Motiv Heirat in der Geschichte vielleicht etwas überzogen behandelt. Warum ziehen die Mädchen nicht einfach aus, werden Lehrerinnen oder Ärztinnen und leben ihr Leben selbstständig? Weil Frauen in der damaligen Zeit einen bei weitem nicht so hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stellenwert hatten wie Männer.
Auch Männer stehen zu der Zeit und in dem Roman unter großem gesellschaftlichen Druck, sich zu vermählen, obgleich das Auslassen sie nicht komplett zerstören würde, deshalb spricht Austen von einer „allgemein anerkannten Wahrheit“, dass ein jeder wohlsituierter Mann eine Frau zu finden gedenkt:
„It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife.“ (Volume I, Kapitel I)

Die Zukunft der fünf Bennet-Töchter jedoch ist vollends ungewiss, sollten sie nicht zu ihres Vaters Lebzeiten verheiratet werden, denn dessen gesamter Besitz kann rechtlich nur an den nächsten männlichen Verwandten vererbt werden. Es ist also nachvollziehbar, dass das Thema für Mrs. Bennet höchste Priorität hat.

Von ihr sagt der Erzähler
„[…] but being satisfied on seeing her (Jane) that her illness was not alarming, she (Mrs. Bennet) had no wish of her recovering immediately, as her restoration to health would probably remove her from Netherfield“ (Volume I, Kapitel IX)
Jane Bennet wird bei einem Besuch Netherfields krank und kann den Rückweg nicht antreten. Als Mrs. Bennet ihre Tochter besucht, ist sie zwar beruhigt, weil Jane nicht sterbenskrank ist, wünscht ihr aber dennoch keine schnelle Genesung. Diese würde sie schließlich von Netherfield entfernen, und somit von der Möglichkeit den Besitzer Mr. Bingley um den kleinen Finger zu wickeln. Dass eine Mutter ihre Tochter lieber krank als unverheiratet wünscht, zeigt den Wunsch der Ersten nach finanzieller Absicherung und gesellschaftlichen Aufstieg für die Zweite. „Pride & Prejudice: über Heirat“ weiterlesen

Pride & Prejudice

der Klassiker von Jane Austen aus dem Jahre 1813

pride and prejudice
Gebundene Ausgabe: 361 Seiten
Verlag: Barnes & Noble, Inc. (2011)
Schmuckausgabe aus der Serie der Barnes & Noble Collectible Editions
Sprache: Englisch

 

Klappentext:

„It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife.“

 

Kurze Inhaltsangabe:

Die Familie Bennet lebt auf einem Anwesen in der Grafschaft Derbyshire und zählt neben Mr. und Mrs. Bennet fünf Töchter. Da Mr. Bennet das Anwesen nach seinem Tod keinem Sohn vermachen kann, steht das gesamte Familienerbe dem nächsten Verwandten, Mr. Collins, zu, während die Zukunft seiner Töchter ungewiss ist. Die Vermählung der Töchter in eine wohlsituierte Familie ist also verständlicherweise von höchster Priorität. Als bekannt wird, dass ein gewisser Mr. Bingley das große Anwesen „Netherfield“ gekauft hat und einen Besuch plant, ist die gesamte Nachbarschaft gleichermaßen aus dem Häuschen. Alle Mütter sehen ihre Töchter bereits verheiratet und alle Väter stürmen Netherfield, um dessen neuen Besitzer ihre Aufwartung zu machen.
Mr. Bingley ist ein Mann von Welt, und herzensgut, ein überaus sympathischer Mann, der bald die ganze Grafschaft mit seinem Charme bezirzt. Sein stiller Begleiter, Mr. Darcy, hingegen gewinnt mehr und mehr den Ruf stolz und arrogant zu sein.Während Jane Bennet ausschließlich Augen für Mr. Bingley hat, der diese Aufmerksamkeit ungeteilt erwidert, stößt Elizabeth immer wieder mit Mr. Darcy zusammen, dessen direkte Unhöflichkeit sie alsweilen überrumpelt. Elizabeth lässt sich durch sein Auftreten aber nicht verunsichern und bleibt sich selbst (und ihren Vorurteilen ihm gegenüber) lange treu.
Er sinkt endgültig in ihrem Ansehen, als er seinen guten Freund Mr. Bingley davon überzeugt, ihre Schwester Jane würde nichts für ihn empfinden und ihm anrät, die Grafschaft zu verlassen.
Wie groß ist doch die Überraschung, als er sie bei einem erneuten Wiedersehen um ihre Hand bittet. Um bestmögliche Etiquette bemüht, lehnt Elizabeth den Antrag entschieden ab, um am nächsten Tag einen Brief von Mr. Darcy persönlich zu erhalten, in dem er seine „Fehler“ rechtfertigt und ihre Fassade von fest aufgebauten Vorurteilen ihm gegenüber zu bröckeln beginnt. Bald muss sie erkennen, dass er in keinster Weise der Mann ist, für den sie ihn gehalten hat und kommt nicht umhin, sich für ihre Törichtheit zu hassen. Was, wenn er sie nun aus lauter Stolz kein zweites Mal mehr um ihre Hand bitten wird?! „Pride & Prejudice“ weiterlesen